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Kitzeln und SM

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  #5

[Quotation]
[gelöscht] 24.10.2012, 17:39
Von der starren Verteilung der Geschlechterrollen einmal abgesehen, gehe ich mit Finoras Antwort d'accord.

Ich denke, faktisch ist das Kitzeln, welches wohl die meisten von uns im Schilde führen, ganz klar eine BDSM-Spielart. Gleichzeitig habe ich für mich persönlich aber immer den Drang, das zu verneinen, weil mir das Hartmanns-Buhei vieler SM'ler irgendwie nicht so zusagt. Bei uns wird halt gelacht - und für Albernheiten bin ich (fast) immer zu haben... ;)

Btw, Finora: Du hast da nicht wirklich kommerzielle Werbung verlinkt, oder?? :P
  #4

[Quotation]
Finora 21.10.2012, 15:55
Die genaue Aufschlüsselung von "BDSM" bedeutet ja: "Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism".
Wer sich beim Kitzeln fesseln lässt, macht den ersten Schritt. Die Bewegung wird durch etwas künstlich eingeschränkt - nichts anderes ist Bondage.
Bei dessen Teil 2., der Disziplinierung, geht es um den Lustgewinn der Parteien - im SM-Bereich sind das unter anderem Schläge in unterschiedlicher Intensität + die Reaktion, die diese hervorrufen. Bei uns ist es ganz klar das Kitzeln und dementsprechend das Lachen.

Das Kitzeln ist durchaus erotisierend. Die Macht für denjenigen, die er damit ausüben kann, der Kontrollverlust über alle Sinne - zu Lachen oder vielleicht sogar zu Stöhnen, für die Person, die sich ihm voll und ganz hingeben muss. Sich fallen zu lassen, sich durch seine Empfindungen führen zu lassen - das hat durchaus erotischen Charakter. Und ist doch auch das in der BDSM-Szene wichtig, bzw. das Höchste. Der Dom zeigt seiner Sub zu welchen Empfindungen und Höhepunkten ihr Körper fähig ist, in welche Bereiche der eigenen Wahrnehmung er sie bringen kann und dort an die eigenen Grenzen, teilweise sogar darüber hinaus. Letztlich winden sich alle Passiven, ob im klassischen Bereich oder auf unserer Abzweigung der Szene, die einen sich (häufig) vor Schmerz, wir vor Lachen - doch alle sich vor Lust.
Denn Lust verselbstständigt sich in diesem Spiel mit Kontrolle und Macht, mit dem Lenken der Empfindungen des anderen und natürlich auch durch die vollkommene Hingabe. Das Geschenk der Sub an den Dom ist wohl immer die vollkommene Hingabe - im Gegenzug bedankt er sich bei ihr, in dem er ihr ungeahnte Welten zeigt, bzw. sie immer wieder dorthin zurück führt.

Was den letzten Punkt betrifft: Gibt es durchaus jene, die sadistisches Kitzeln bevorzugen. Die andere soweit über die eigenen Grenzen hinausbringen, dass diese schon, aus purer Verzweiflung, zu schreien beginnt - bzw. auch aus vollem Halse lachen will und es nicht kann, da er sie vorsorglich geknebelt hat. Unfähig dazu, und sie kurz davor zu sein scheint, vor Lachen zu platzen. Und umgekehrt eben diesen Kick dabei zu empfinden, so weit über die Grenzen hinaus gebracht zu werden, der Ohnmacht nahe oder diese bereits erfahren zu haben und es wieder erleben will.
Auch das ist für alljene, die diese Form ansprechend finden, erotisch.

Was unterscheidet uns also groß vom klassischen Pfad des BDSM, außer unser Lachen? Und vielleicht die Wahl der Vokabeln für "Aktiv&Passiv" statt "Dom&Sub"?

Sicherlich ist das spielerisch, neckische Kitzeln in erster Linie ein Spaß, doch kann auch dies, zum Beispiel verstärkt durch das körperliche Eingreifen des Aktiven in die Bewegungsfreiheit der Passiven, erotisch werden. Er sitzt auf ihr, rittlings oder sitzt hinter ihrem Kopf, die Hände zwischen den Knien eingeklemmt... So viele Möglichkeiten.
Oder auch der Reiz des Verbotenen lockt die Lust:
Wenn er ihr zum Beispiel verbietet, die Hände nach unten zu nehmen, während er sich an ihrem Oberkörper zu schaffen macht, bzw. sie die Füße nicht von seinem Schoß nehmen darf, während er sich dort "austobt" - als Belohnung hört er nach 5 Minuten wieder auf und massiert sie. Sollte sie doch die malträtierten Stellen schützen, drohen ihr noch weitere Minuten.
Sehr gut zu vergleichen mit dem "Neugierde-Test" der Überraschungseier.
Ich würde jede Wette eingehen, dass auch hier die Neugierde und Spannung über weitere Minuten überwiegen würde.
Die Erregung und die Spannung, die sich im Körper aufbauen, während sie mit sich selbst hadert, ob sie nun standhaft bleiben oder ihn reizen soll. Die Erwartung, die sich in seinem Körper aufbaut, in dem er die Attacken je nach Bekanntheitsgrad der schlimmen Stellen verstärkt, um sie dazu zu bringen, die Arme kreischend nach unten zu ziehen...
Das ist doch ein gefundener Nährboden für das Lustempfinden.
  #3

[Quotation]
[gelöscht] 21.10.2012, 14:27
Für mich persönlich ist Kitzeln mit SM verknüpft... wenn auch nicht zu jeder Zeit.
Erotisch ist es für mich immer, wenn ich jemanden allein länger als ein paar Sekunden kitzle. Aber beim Flirten oder einem Kitzelkampf hat es für mich nicht wirklich mit SM zu tun, da kann es auch ruhig mal um den Spaß an der momentanen Situation gehen.

Allerdings kann ich es nicht wirklich verstehen, wenn jemand in Verbindung mit Kitzeln gern fesselt bzw. gefesselt wird und dann sagt, das habe für ihn nichts mit SM zu tun. Ich denke das liegt in dem Falle dann meist eher daran, dass der/diejenige sich mit BDSM nicht wirklich auskennt und nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte.
  #2

[Quotation]
MacD 23.06.2011, 16:27
Für viele geht gekitzelt werden wirklich in den SM Bereich. Ohne das wirklich so zu formulieren, aber wirklih einige mit denen ich schreibe sehen kitzeln als was foltermäßiges an.
Die kennen es nicht anders, von Freunden und Verwandten.
Was macht ihr so für Erfahrungen mit diesem Thema?
  #1

[Quotation]
TrivialTickler 23.06.2011, 15:45
Hab ein bischen rumgesurft und bin auf diesen, nun wirklich nicht mehr unbedingt aktuellen aber doch recht lesenswerten Artikel gestoßen.

Für alle, die sich eben auch immer wieder mal die Frage stellen "Kitzeln - ist das eigentlich schon SM?".

http://www.in-den-schattenwelten.de/2008/06/07/kitzeln-ist-das-schon-sm/

Das ist zunächst ja einfach mal nur ne Kategorisierungsfrage. Aber es zeigt - der Titel kommt zu dem Ergebnis: JA - dass Kitzeln in vielerlei Hinsicht eine wirklich widersprüchliche Leidenschaft ist, für Normalos wie SMler. Und man könnte nicht mal wirklich sagen, wir stünden damit wohl zwischen den Stühlen, denn gekitzelt zu werden ist ironischerweise für manch einen noch so hart im nehmenden SMler eben nicht zu lasch sondern zu heftig *g*.

Wir sind schon ein Völkchen*g*. Ich dachte ja eigentlich, wir wären bildlich gesprochen die herumalbernden Kinder im SM-Salon, aber vielleicht sind wir ja doch mehr wie die Hobbits, an denen trotz einem körperlich eher unterlegenem Auftreten mehr ist "als das Auge sieht", wie einst jemand weise sprach, der es hätte besser wissen können ;).

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