Thema

Das Gefühl wehrlos zu sein. Die Berührungen zu spüren ohne dass man den kitzelnden Fingern (oder was auch immer) entkommen kann. Die Machtabgabe. Irgendwie alles zusammen ist faszinierend und hat für mich auch einen erregenden Teil.

Ist doch voll gut beschrieben :) Für mich ist es wahrscheinlich auch der Kontrollverlust, weil ich sonst in meinem Leben meistens das Gefühl hab, "in control" zu sein.

Und ich finde es, wie vor mir schon gesagt wurde auch so toll, dass es völliger Kontrollverlust bzw völlige Macht ist, ganz ohne Schmerzen oder Blut, auf eine spielerische, liebevolle Art. Und Demütigung ist es bei mir schon auch irgendwie, aber sehr eingeschränkt: Wenn im echten Leben jemand jemanden kitzelt bedeutet das ja eigentlich immer irgendwie Interesse am passiven Part, oft auch Zuneigung. Und das find ich super spannend, dass das eigentlich immer noch dabei ist. Also ja, richtig fiese Unterhaltungen! Aber irgendwie hat der aktive Part ja doch immer eine Art Interesse am passiven Part, er will was von ihm. Ich finde auch die Situation mit am besten wenn die Ausgangssituation ist, dass der passive Part die Macht hat. Also z.B. der aktive Part findet den passiven total attraktiv oder im Fall von irgendwelchen Kinderfilmen es ist ein riesiger Troll, der alle zerstampfen könnte :D Und dann wird durch das Kitzeln das Machtverhältnis ausgeglichen - keine Ahnung warum aber das ist mein Jam :D

Zitat (bine8633 - 23.08.2022 17:33:49)

Ich muss da Mr.SixString in vielen Bereichen zustimmen, nur, dass es für mich keine Demütigung ist. Aber mit etwas Spielerischem lachend in den Wahnsinn getrieben zu werden, das pustet den Kopf frei, lässt den Alltag vergessen, macht frei. Sich dabei vertrauensvoll in die Hände das Aktiven zu begeben, ggf. sogar gefesselt, es ertragen zu müssen und zu dürfen, diesen Zwiespalt zu erleben, einerseits einfach nur zu lachen, die Muskeln sich wehren zu spüren, aber dennoch dann für mich ein "ich will mehr, hör nicht auf" zu erleben. Hilflosigkeit, Kontrollverlust erleben zu dürfen, und dabei aber darauf vertrauen zu können, dass mir nichts passiert, ist eine tolle Erfahrung - Vertrauen pur, und zwar auf beiden Seiten.

Immer wieder interessant, das von der anderen Perspektive zu hören. Für mich persönlich ist diese Schilderung zum einen sehr fremd, aber trotzdem wirkt die Schilderung logisch und nachvollziehbar.


Was ist es für mich? 🤔 Ich habe da, um ehrlich zu sein, bewusst noch nie richtig drüber nachgedacht.
Ich bin ein sehr schüchterner Mensch. Ich hab in der Regel keine "extremen" Meinungen und versuche unauffällig in Ruhe unter dem Radar zu schwimmen.
Aber beim Kitzeln der kontrollierende, auffällige Part zu sein, scheint mir den Ausgleich zu geben der mir im Alltag fehlt. Und dafür muss der Lee gar nicht mal großartig gefesselt sein oder so. Ein einfacher Kitzelkampf unter Freunden - wie es so gern genannt wird. Sich groß zu fühlen, ohne dem anderen wirklich Leid auszusetzen oder zu schaden.

Tut mir Leid, besser bekomme ich es gerade nicht in Worte gefasst

Ich muss da Mr.SixString in vielen Bereichen zustimmen, nur, dass es für mich keine Demütigung ist.
Aber mit etwas Spielerischem lachend in den Wahnsinn getrieben zu werden, das pustet den Kopf frei, lässt den Alltag vergessen, macht frei.
Sich dabei vertrauensvoll in die Hände das Aktiven zu begeben, ggf. sogar gefesselt, es ertragen zu müssen und zu dürfen, diesen Zwiespalt zu erleben, einerseits einfach nur zu lachen, die Muskeln sich wehren zu spüren, aber dennoch dann für mich ein "ich will mehr, hör nicht auf" zu erleben.
Hilflosigkeit, Kontrollverlust erleben zu dürfen, und dabei aber darauf vertrauen zu können, dass mir nichts passiert, ist eine tolle Erfahrung - Vertrauen pur, und zwar auf beiden Seiten.

Puh was 'ne Frage... Das Ganze ist so vielseitig- fällt mir schwer mit einem Beitrag abzufrühstücken :D

Ich schätze am Kitzeln das es so subtil sein kann. Gerade im Vergleich zu anderen BDSM-Spielarten wie Schlagen, Schmerzen, Elektrizität - bei welchen den Passiven ja immer offensichtliche Reaktionen wie Schreien etc. entlockt werden... Ist es beim Kitzeln eben Lachen... Und das bringt das ganze auf eine andere Ebene... Durch Schmerzzufuhr zu schreien ist so logisch und stumpf... dafür bedarf es keiner Rechtfertigung... Aber durch so spielend, kindliche Kitzeleinheiten zum Wahnsinn getrieben zu werden - ist doch schon super demütigend... ich denke das ist es was mich daran reizt... Man erzwingt ihr eine Reaktion wie Lachen, Freudentränen - die konträr zur eigentlichen Gefühlslage (Kontrollverlust, Hilflosigkeit) stehen... Enorm spannend einfach 🤷🏼‍♂️

Darüberhinaus schätze ich auch sinnliches Kitzeln, zur Entspannung, Vertrauensaufbau, Stimulation... Wie gesagt - das Ganze ist derart vielseitig... ich mag auch keine Zeit mehr damit verschwenden, den Ursprung dieser Vorliebe zu ergründen... einfach genießen 😜

Das ich mit sanften Berührungen den totalen Kontrollverlust herbeiführen kann. Das Lachen und Betteln, das verzweifelte Zerren an den Fesseln, die Muskeln spannen sich an, ich nehm es also auch direkt über meine Hände wahr.
Die gemeinen Konversationen.
Mich faziniert auch immer wieder der Mut sich fesseln zu lassen und die Verantwortung abzugeben.
Und natürlich die Tapferkeit meiner Opfer, es sieht immmer so anstrengend aus.

Ich mag es, wenn es dem Passiven gefällt was ich mache. Egal ob er/sie zappelt oder ganz entspannt daliegt. Ich mag es ebenso, wenn ich - fast ähnlich wie bei einer Massage - dabei entspannen kann.

Was interessiert euch beim Kitzeln? Ist es das Lachen des anderen oder wenn ihr gekitzelt werdet? Mögt ihr es, fies und gemein zu dem anderen zu sein oder wollt ihr, dass euer Partner fies und gemein zu euch ist, während er euch kitzelt? Ist es das Zappeln und dem Kitzeln entkommen wollen?

Ich bin gespannt auf eure Antworten. Sobald ich etwas mehr Zeit habe, werde auch ich meine Sichtweise teilen.