Thema

Zitat (Glückskeks 🍪 - 18.01.2023 19:51:17)

Also daher rührt mein Interesse an Erfahrungen. Ob mal wer davon weg gekommen ist, oder aber sich da gedanklich reduzieren konnte.

Mit deiner Definition stimme ich voll und ganz überein - das wird zu oft durcheinander geworfen, bzw. das Wort Fetisch einfach umgangssprachlich benutzt. Dadurch werden manche - ich sag jetzt mal - "echte" Fetischisten ganz gerne mal missverstanden, und die Missverstehenden sind dann irritiert über die starke Ausprägung einer Neigung, obwohl der Fetisch dann weit mehr ist als das. Da sollte vielleicht auch hierzulande langsam mal das Wort "Kink" geläufiger werden, um das zu differenzieren.

Wie bei fast allem gibt es da natürlich auch sehr viele Abstufungen - einen "klinischen" Fetisch wird man nicht groß reduzieren können, also da spreche ich zumindest aus eigener Erfahrung. Bei mir ist das keine Neigung, also quasi eine Art "Bonus" zur Sexualität, sondern ein Ersatz - das ist dann so der Extremfall, wenn man jetzt kriminelles oder zumindest grob amoralisches/asoziales Verhalten ausklammert.

Ich denke, eine Neigung kann man zügeln oder sie, wenn richtig angestellt, bis zu einem gewissen Grad ersetzen und sich auch in einer Beziehung arrangieren. Aber bei einem richtigen Fetisch halte ich das für unmöglich, sofern jetzt kein wahllos in die Wallachei gefeuerter Deckel (sprich Geburt und die folgende Aneignung des Fetisch) zufällig auf einem passenden Topf (sprich einem passenden Partner) landet.

Also unter einem Fetisch verstehe ich, eine Tätigkeit oder ein Objekt welchen zwangsläufig da sein muss um sexuell befriedigt werden zu können. Eine Vorliebe ist eine nette Ergänzung, auf die im Zweifel aber auch, ohne persönliche Nachteile, verzichtet werden kann. Ganz soo krass ist es bei mir mit dem Kitzelfetisch zwar nicht. Aber ich kann mir z.B. keine Beziehung vorstellen in der dieser nicht bedient würde. Und auch so nehme ich ihn, aus mangel an Möglichkeiten ihn auszuleben, eher als Einschränkung wahr :/

Also daher rührt mein Interesse an Erfahrungen. Ob mal wer davon weg gekommen ist, oder aber sich da gedanklich reduzieren konnte.

@Glückskeks: Zur Klärung für die weitere Diskussion: Wie genau definierst du Fetisch bzw Vorliebe?

Ja. Die Betonung liegt auf irgendeinen. Gepaart mit Erlebnissen aus der Kindheit.

Ja, eine Veranlagung, die die Chance erhöht, IRGENDeinen Fetisch zu bekommen, klingt für mich auch sehr plausibel.

Ereignisse spielen sicher eine Rolle.
Fetische sind auch durch die verschiedenen Epochen unserer Zeit geprägt.
Z.b das vorhanden sein verschiedener Materialien wie Lack und Leder, Silikon etc.
Die Veranlagung für sowas empfänglich zu sein muss aber meiner Meinung nach vorhanden sein.

Zitat

Ich würde aber denken, dass das was andres ist als son random Kitzelfetisch, oder Latex, oder golden Shower, oder was auch immer. Glaube die sind trotzdem nicht genetisch, sondern wegen Ereignissen.

Wobei das wiederum immer noch nicht erklärt, weshalb sich bei Person A ein Fetisch diesbezüglich entwickelt und bei Person B eben nicht. Ich denke Bezug zu Kitzeln hatte jeder Mensch im Laufe seines Lebens.

Zitat

Du meinst das ein Fetsich etwas ist was wir als Kind ganz Toll fanden/mega Spass gemacht hat, sich im Gehirn ich nenne es mal verankert hat?

Ja, ich denk, dass es oft so läuft.

@Florice: Ja, davon habe ich auch schon gehört, also zumindest, dass mit (auch sexuell motiviertem) Sadismus ein paar Charaktereigenschaften korrelieren, die unter anderem genetisch sind.

Ich würde aber denken, dass das was andres ist als son random Kitzelfetisch, oder Latex, oder golden Shower, oder was auch immer. Glaube die sind trotzdem nicht genetisch, sondern wegen Ereignissen.

Sexuell motivierter Sadismus ist tatsächlich genetisch nachzuweisen.

(Lydia Benecke)

Kitzeln ist eine Unterart davon. Jedenfalls wie ich es betreibe.

Und nein. Nicht auf die gefährliche oder kriminelle Art, weil ich „ Moral und ein Gewissen habe“
Ich könnte es ohne Einvernehmen garnicht ausüben, aber dass nur am Rande^^

Ich verstehe was meine Vorrednerin sagen möchte, aber auf mich trifft es nicht zu.
Vermutlich trifft aber keine Theorie auf alle zu. Der Mensch ist und bleibt ein Individuum.

Zitat (Artemis - 18.01.2023 16:29:56)

Dass es genau so ist, wie Sexualität bzw. die Geschlechteridentität glaube ich nicht. Die sind ja wirklich angeboren, also man hat irgendwo im Gehirn gespeichert, welches Geschlecht man hat und auf welches Geschlecht man steht (evolutionär logisch) und das kann halt mal im ersten Fall nicht das Geschlecht sein, das einem zugeschrieben wurde, oder keins oder beide und im zweiten Fall mal das gleiche Geschlecht sein oder keins oder beide. Fetische sind aber ziemlich sicher nicht angeboren. Das wär ja ziemlich weird, wenn man in seiner DNA stehen hätte, dass man auf platzende Luftballons steht. Glaube, die entwickeln sich meistens in der frühen Kindheit. Deswegen glaube ich auch nicht, dass man sich das ganz abtrainieren kann, aber was ich schon gemerkt hab, ist, dass es klappt, sich anzutrainieren, auch andere ("normalere") Sachen erregend zu finden.

Du meinst das ein Fetsich etwas ist was wir als Kind ganz Toll fanden/mega Spass gemacht hat, sich im Gehirn ich nenne es mal verankert hat?